Übertritt in die Oberstufe

Von der Primarschule in die Oberstufe

Im Laufe des zweiten Semesters der 5. Klasse sowie im 1. Semester der 6. Klasse erfolgt verbindlich eine Orientierung der Eltern bzgl. einer ersten Tendenz, auf welchen Oberstufentyp die Leistungen ihres Kindes am ehesten hindeuten. Die Information kann mündlich oderschriftlich erfolgen. Bei einer schriftlichen Information können die Eltern ein Gespräch verlangen.

Ab November bis Ende Januar finden die Übertrittsgespräche mit den Eltern der 6. Klässler statt. Die Klassenlehrperson erklärt und begründet ihre Empfehlung. Es wird schriftlich festgehalten, ob die Eltern mit der Empfehlung der Lehrperson einverstanden sind.

Sind sich die Lehrperson und die Eltern nicht einig, entscheidet die Schulleitung über die Zuweisung. Vor diesem Entscheid haben die Eltern die Möglichkeit, ihre Argumente bei der Schulleitung darzulegen (rechtliches Gehör). Der Laufbahnentscheid wird den Eltern anschliessend von der Schulleitung schriftlich zugestellt. Die Eltern haben die Möglichkeit, gegen diesen Entscheid innert 30 Tagen von der Zustellung an beim Schulrat des Bezirks Beschwerde zu erheben. Es existiert keine schriftliche Aufnahmeprüfung für die Oberstufe.

Übertrittskriterien von der 6. Primarklasse in die Oberstufe

Die Klassenlehrpersonen der 6. Primarklassen müssen die Schülerinnen und Schüler zu einem Oberstufentypus empfehlen. Diese Aufgabe ist keineswegs einfach, gilt es doch die Kinder der 6. Primarklasse in jene Stufe weiter zu geben, die ihren Fähigkeiten entsprechen und in der sie sich wohl fühlen. Nun gibt es immer wieder Sechstklässlerinnen und Sechstklässler, die sich nicht eindeutig einer Stufe zuweisen lassen. Gespräche mit den Eltern sind in der Entscheidungsphase sehr wichtig. Für den Übertritt zählen neben den schulischen Leistungenin den Kern-und Erweiterungsfächer (Sachkompetenz) auch die Selbst-und Sozialkompetenz, sowie die Entwicklungsprognose.

Folgende Kriterien werden einbezogen:

Selbstständigkeit – Wie weit ist das Kind fähig selbstständig zu handeln?

  • Arbeitet das Kind allein oder muss es immer wieder seine Mitschülerinnen und Mitschüler, die Klassenlehrperson, die Eltern,… fragen?
  • Überlegt sich das Kind, welche Materialien es benötigt um arbeiten zu können?
  • Fällt es eigene Entscheidungen oder wartet es, bis ihm jemand die Entscheidung abnimmt?

Arbeitshaltung – Wie geht das Kind an eine Arbeit heran?

  • Muss es immer wieder aufgefordert werden, an der Arbeit zu bleiben?
  • Läuft es zwischendurch wieder weg?
  • Erledigt es die Arbeit sofort oder zögert es sie immer wieder hinaus?

Wie gross ist die Bereitschaft des Kindes zu lernen?

  • Ist es bereit, sichauch über das Geforderte hinaus mit einem Thema zu beschäftigen?
  • Nimmt es Korrekturen ernst oder versucht es sie bei einer nächsten Arbeit anzuwenden?
  • Wie schnell gibt es bei einer schwierigen Arbeit/Aufgabe auf?

Wie schnell ermüdet das Kind bei seiner Arbeit/Aufgabe?

  • Ist es bereit, weiter zu suchen und nicht sofort aufzugeben, wenn es die Lösung nach kurzer Zeit nicht findet?
  • Besteht die Bereitschaft, verpassten Stoff nachzuarbeiten?

Arbeitstempo

  • Arbeitet das Kind in angemessenem Tempo?

Konzentrationsfähigkeit

  • Kann das Kind über eine längere Zeit an der gleichen Arbeit bleiben?
  • Wie leicht lässt es sich ablenken von anderen Lerngruppen, von Unregelmässigkeiten, von Mitschülerinnen und Mitschülern, von Geschwistern,…?

Leistungskonstanz

  • Sind die Leistungen des Kindes über das Jahr hinweg ausgeglichen oder sind sie manchmal gut, dann wieder mittelmässig oder schwach?
  • Hat das Kind Schwierigkeiten in einem Kernfach?

Geistige Beweglichkeit

  • Kann das Kind neue Themen mit bereits Gelerntem verknüpfen?
  • Kann es das Wesentliche von Nebensächlichem unterscheiden (zum Beispiel Infos aus Sachtexten herauslesen)?
  • Kann es eigene Lösungsstrategien entwickeln?